Alfen: Wer Ironie mag, könnte nach den beiden letzten Spielen sagen, die Steinhäuser hätten eben ein Herz für die jeweils Tabellenletzten. Eine nüchterne Betrachtung führt dagegen zu Kopfschütteln über das, was am Ende mal wieder herausgekommen ist. Denn es sind nun wahrlich keine Riesen der Liga, gegen die man verloren hat, und zwar nummerisch klar, und einen grundsätzlichen Qualitätsvergleich mit den letzten Gegnern bräuchte man bestimmt nicht zu scheuen. Was ist es dann, das diese sicher nicht eingeplanten Stolperer verursacht hat ? Die erste Antwort ist eine Binsenweisheit und füllt jedes Phrasenschwein: Wer vorne nicht trifft, schlimmer: Wer zu so wenigen Chancen kommt, kann nicht gewinnen. Zwar gab es gegen Alfen sicher 10 bis 15 Situationen mit Aussicht auf Gefährdung des Tores, die jedoch allesamt irgendwo versandeten, sei es, und das war der häufigste Fall, dass der letzte Pass völlig missriet oder zu ungenau im Zielpunkt oder der Ballgeschwindigkeit erfolgte, sei es, dass die wenigen Schussmöglichkeiten nur einmal den Torwart beschäftigten, weil sie links, rechts oder oberhalb des Tores landeten. Bedauerlich war natürlich auch das Fehlen von Patrick, der bei dieser doch brüchigen Abwehr der Hausherren vermutlich ganz in seinem Element gewesen wäre. Das Spiel selbst hatte schon in den ersten Minuten zwei Topchancen zu bieten, erst für die Alfener, die nach schwerem Stellungsfehler dem Torerfolg bedrohlich nahe kamen, kurz danach setzte sich Fabian auf der rechten Seite durch, zog eine schöne Flanke lang am Tor vorbei, wo Christian einfach zu unkonzentriert den Kopfball neben das Tor setzte. Fünf Minuten danach die größte Chance der Grün-Weißen, als ein diesmal präziser Pass Marvins Lars Kaup frei vor das Tor brachte, dieser aber nur den Torwart anschoss. Nach diesem guten Auftakt verflachte das Spiel jedoch zusehends, die drei, vier erfolgversprechenden Ansätze auf Seiten der SVer blieben leider nur Ansätze. Da machten es die Gastgeber nach etwa 30 Minuten effektiver, nachdem sie zuvor nur sporadisch in die letzte Zone gekommen waren. Ein Diagonalpass aus dem halbrechten Mittelfeld fand einen Alfener Stürmer völlig blank vor dem Tor, die Direktabnahme konnte Ingo nicht mehr entschärfen. Die folgenden Minuten bis zur Halbzeit erlebten keine besonderen Vorkommnisse mehr. Die entscheidenden Tore zum 3:0 waren im 2. Durchgang eine Sache innerhalb der ersten 15 Minuten. Dabei fiel das vorentscheidende 2:0 aus klarer Abseitsposition, die der lauffaule Schiedsrichter mal wieder nicht gesehen hatte, vielleicht auch wegen seiner Lieblingsposition im Bereich der Mittellinie nicht richtig sehen konnte. Zur Wahrheit gehört indes, dass auch die Steinhäuser zuweilen davon profitierten. Zwischen den beiden Toren hatten die Gäste zweimal durch einen Fernschuss von Marius Müller und einen letztlich abgeblockten Ball von Christian durchaus gute Gelegenheiten. Aus einem Konter entwickelte sich nach etwa einer Stunde das Endergebnis, hergestellt durch einen satten Schuss aus ca. 20 Metern. Auch nach diesem Nackenschlag ließ die Gockel-Truppe die Köpfe nicht hängen, drängte stark nach vorne, bekam deutlich Oberwasser und sorgte für einige Unruhe vor des Gegners Tor, kam aber nicht zu glasklaren Möglichkeiten. Lars Kaup, diesmal deutlich weiter vorne agierend, hatte noch die beste. Nach einer Hereingabe von Lukas Salmen wählte er leider den falschen Körperteil für den Abschluss. Der Kopf wäre die beste Option gewesen. So sind nun die Kellerkinder punktemäßig recht eng zusammengerückt. Dazu gehört auch der kommende Gast, BW Paderborn, mit einem Punkt mehr auf einem Platz höher als der SV anzutreffen. Gute Nerven sind gefragt !
12. Spieltag Im Tal der Tränen angekommen
von admin | Nov 3, 2019 | Fussball | 0 Kommentare